Praxis für Kinder- und Jugendmedizin
Dr. med. Jochen Wulff

Im Notfall

Erbrechen und Durchfall

Erbrechen und Durchfall sind besonders bei Kleinkindern ein häufiges unangenehmes Phänomen. Die Sorge besteht besonders in der Gefahr der Austrocknung.

Woran erkennt man eine ernste Situation?: Das Kind ist abgeschlafft, müde, schlecht erweckbar, verdunstet durch hohes Fieber weitere Flüssigkeit, hat in Zahl und Menge der Durchfallportionen offensichtlich massivste Verluste, erbricht zusätzlich, lehnt Flüssigkeit oder Breie komplett ab, produziert kaum noch Urin, hat blutige Stühle oder hat stark gelbe Augen? Wenn diese Kriterien zutreffen: Vorstellung in Praxis oder Klinik!

Ansonsten ist erstmal ein vernünftiges Homemanagement unter Beobachtung sinnvoll:

  • Viel Flüssigkeit anbieten (Wasser, maximal verdünnte Schorlen, Tees mit 1 Teelöffel Traubenzucker pro 100ml, Muttermilch immer, Pulvermilchen auf zunächst 2/3 verdünnt, Elektrolytlösungen wie Oralpädon wenn geschmacklich akzeptiert)
  • Frühes (!) Nahrungsangebot mit Schonkost (Kartoffelpüree, Reis, geriebener Apfel, Zwieback, hellere Brotsorten mit hochwertiger Margarine, Frischkäse, Marmelade dünn, Salzstangen je nach Alter)
  • einfaches Protokoll mit Uhrzeit zu Nahrungszufuhr, Urinausscheidung und Stuhlmenge (zB mit jeweils Zahlenskala 1-4) führen
  • Medikamente sonst sind im Kleinkindalter eher von untergeordneter Bedeutung oder kaum zuführbar. Auch Vomex Zäpfchen bei starkem Erbrechen möglichst erst ab 3 Jahren.

Händedesinfektion in der Familie

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