Hohes Fieber bei Kindern ist schnell erreicht und erstmal nicht beunruhigend!
Die Frage ob mehr zu tun ist entscheidet sich also nach Begleitsymptomen und schlechtem Allgemeinzustand. Gibt es wirklich Hinweise auf bedeutungsvolle Kernerkrankungen wie Luftnot, Schmerzen beim Wasserlassen, wegweisende Ausschläge?
Hohes eher behandlungsbedürftiges Fieber besteht ab 39,5 Grad. Ausnahme Neugeborene: da gehört sich Fieber schon ab 38,5 einfach nicht: dann sprechen Sie uns bitte an.
Auslöser des Fiebers sind meist allgemeine Infekte. Bei speziellen Beschwerden können auch lokale Infektionen wie Ohrenentzündungen vorhanden sein. Wirklich Vorsicht ist geboten bei gleichzeitigem heftigem Erbrechen , Hinfälligkeit oder Hautausschlägen ( insbesondere bei flohstichartigen , nicht durch Hautspannung zu beseitigenden kleinen kirschroten Flecken ). Dann direkt und sofort Arzt ansprechen ! !
Die Haut ist wegen des Fiebers oft heiß , aber bei besonderer Kreislaufanstrengung können die Beine auch kühl sein ( dann keine Wadenwickeln machen !)
Ab ca 39,5 Grad hat Fieber keine zusätzliche heilenden Wirkung mehr und führt eher zu Erschöpfung und Flüssigkeitsverlust. Geben Sie dann entweder Paracetamol oder Ibuprofen als Saft oder Zäpfchen nach Packungsanleitung: Paracetamol kann dabei alle 6-8 Stunden , Ibuprofen alle 6 Stunden wenn notwendig gegeben werden. Bleiben Sie bei einer Sorte. Erst wenn Sie 90 min nach Medikamentengabe noch keine Senkung unter 38,5 Grad erreicht haben oder das Fieber z.B. schon nach 4 Stunden wieder hoch da ist -wo Sie ja das Medikament zur Vermeidung von Überdosierung noch nicht wiederholen können- wechseln Sie auf die Nutzung des jeweils anderen Präparates.
Die Wärmeabfuhr nach Gabe des fiebersenkenden Medikamentes unterstützt man durch angemessen luftige Kleidung und ggf. lauwarme Wadenwickeln soweit die Beine auch wirklich warm sind.
SONDERFALL FIEBERKRAMPF: Insbesondere beim Auffiebern von kleinen Kindern ist das Auftreten eines FIEBERKRAMPFES nicht selten . Dabei zuckt das Kind plötzlich oder wird steif oder wird paradox auf dem Arm ganz schlaff. Bewusstlosigkeit und Verdrehen der Augen gehören dazu.
Viele Eltern haben dann schreckliche Angst ihr Kind zu verlieren . Das geschieht nicht. Die Bewältigung ist gut möglich! Nicht durch Hektik mehr schaden als nützen.
1. Maßnahme: Kind in Seitenlage bringen ! Ruhe bewahren !
2. Maßnahme: Kein ‚“auf den Kopf stellen“, kein heftiges Beklopfen oder Schütteln!!!!!!!!!
3. Maßnahme: Fieberzäpfchen mit Wirkstoff Paracetamol geben (bis 7 kg Körpergewicht 75mg, bis 12 kg 125 mg, ab da 250mg) geben. Keinen Saft (Verschlucken!). Zu warme und enge Kleidung lockern.
4. Maßnahme: Meist löst sich der Krampf dann schon wieder.
5. Maßnahme: Hält der Fieberkrampf 3 min an -soweit vorhanden- einen krampflösenden Diazepam-Einlauf in den Enddarm geben (Einführen, Gesäßfalten zusammendrücken, Klistiertube zusammengedrückt wieder herausnehmen)
6. Maßnahme: Bei anhaltendem Fieberkrampf oder Blausucht Notarzt informieren unter 112. – Wenn der Fieberkrampf sich gelöst hatte mit unserer Praxis Kontakt aufnehmen, was weiter zu tun ist. (Siehe auch “Nummern im Notfall” auf unserer Homepage!)